Deutsche Rechtsabteilungen stehen unter Innovationsdruck. Kosten werden zunehmend hinterfragt, während die Komplexität der Themen und der Leistungsdruck steigt. Gleichzeitig ist das Thema Legal Tech in aller Munde. Es liegt auf der Hand, durch den Einsatz von Technologie die Effizienz zu steigern und Kosten zu senken.
Viele Rechtsabteilungen tun sich jedoch schwer damit, den Return on Investment des Einsatzes neuer Software-Tools konkret zu berechnen. Viele Variablen sind schwer vorhersehbar. Es gibt viele Anbieter teils schwer unterscheidbarer Lösungen. Es fehlt technische Expertise. Fehlinvestitionen sollen unbedingt vermieden werden.
Einige General Counsels engagieren vor diesem Hintergrund “Legal Tech Manager”. Deren Aufgabe ist es meist, den Markt und die Bedürfnisse der Rechtsabteilung zu analysieren, Rentabilitätsrechnungen anzustellen, Software-Tools zu empfehlen und deren Einführung zu begleiten. Das ist ohne Zweifel sinnvoll, verursacht jedoch zunächst weitere Kosten und ist keine Garantie für eine zukunftsfähige Aufstellung.
Erstaunlich ist, warum vor diesem Hintergrund nicht häufiger zunächst die Effizienzthemen in Angriff genommen werden, die kein Investment erfordern und keine Risiken bergen. Im angloamerikanischen Raum wird bereits seit Jahren nicht mit engem Blick auf Technologie geschaut. Sondern es wird überlegt und segmentiert, welche Arbeit anfällt und wie welche Aufgaben am besten erledigt werden können.
Manchmal lautet die Antwort Technologie, und manchmal lautet die Antwort Mensch.
Menschliche Arbeitskraft ist heute jedoch nicht mehr auf die festangestellten Kapazitäten der Abteilung oder teure externe Kanzleien beschränkt, mit wenig Flexibilität und wenig (Kosten-) Optimierungspotential. Wird an dieser Stelle breiter gedacht und die flexiblen Ressourcen von ALSPs (Alternative Legal Services Providers) einbezogen, können fast immer sofort erhebliche Effizienzverbesserungen erzielt werden. Ohne einen einzigen Cent in zukünftige Hoffnungswerte investieren zu müssen.